Freitag, 9. August 2013

Gesicherte Freiheit ?




Die Abhörpraxis von NSA und BND
sorgen gerade für enorme Aufregung
in Deutschland. Und dabei wird so getan,
als wäre das etwas vollkommen Neues.
Das ist es aber nicht, wenngleich Art und
Umfang der Überwachung ein nie gekanntes
Maß erreicht haben. Dass es sich dabei auch
um eine eklatante, verfassungswidrige Verletzung
des Rechts auf informationelle Selbstbestimmung
handelt, bedarf keiner weiteren Betonung. 
Da man nun - welch ein Zufall! - plötzlich große
Sicherheitswarnungen durch die Welt posaunt,
Botschaften im arabischen und nordafrikanischen 
 Raum reihenweise vorübergehend geschlossen 
werden, soll es wohl den Anschein haben, als sei 
diese ganze Abhöraktion dringend notwendig,
um unsere Sicherheit zu gewährleisten. 

Das spricht ja unserem famosen Innenminister 
geradezu aus dem Herzen, denn dieser Herr ist ein
rigoroser Verfechter unserer Sicherheit. Da ist er sich 
noch nicht einmal zu doof, das auch noch als eine
 Errungenschaft (seine?) hinzustellen, und nennt die 
Sicherheit ein "Supergrundrecht". Selten oder nie
hat man größeren Unsinn gehört, auch wenn man 
in dieser Hinsicht aus den Reihen der CSU durchaus
verwöhnt wird. Aber das ist eine andere Geschichte.
"Super-Grundrechte" gibt es nicht. Aber wenn die 
Grundrechte geachtet werden, dann ist das super.

Da hört man dann aus der gleichen Richtung schon 
mal, dass uns unsere Sicherheit diese "kleinen" 
Einschränkungen unserer Freiheit schon wert sein 
müssten. Bei solch hanebüchenem Quatsch möchte 
einem ja der Hut hochgehen. Freiheit gewährleistet
 uns immer auch das notwendige Maß an Sicherheit.
Und eine "absolute" Sicherheit kann es nicht geben. 
Das "Mehr" an Sicherheit wird immer mit einem recht
deutlichen "Weniger" an Freiheit bezahlt. Irgendwann
 ist der Preis einfach "zu hoch". Da verliert man nur
noch Freiheit, ohne Sicherheit oder irgendetwas 
anderes zu gewinnen. 

Ich denke da immer an einen "Panic Room", einen Sicherheitsraum: 
In diesem ist man zwar durchaus sicher, aber man ist auch maximal unfrei, 
denn man ist eingesperrt.

Wir sollten unserem "Sicherheitsminister" eindeutig klarmachen, 
dass wir eine weitere Beschneidung unserer Freiheit, 
aus welchen Gründen auch immer, nicht bereits sind hinzunehmen. 
Es gibt da zum Glück ein sehr effizientes Mittel, 
um solchen Bestrebungen zu begegnen. Und das sind Wahlen.

Aber vermutlich zeigt sich wieder einmal, 
dass die Politiker recht haben. 
Das Wahlvolk ist dumm und
- vergesslich!



© drago

2 Kommentare:

  1. Das Problem zwischen Frei- und Sicherheit besteht aus vielen Widersprüchen.
    Um Sicherheit zu gewährleisten, ist der Eingriff in gewisse Freiheiten unabdingbar. Nehmen wir den Flughafen : Wir alle möchten, sofern wir reisen, eine gewisse Sicherheit verspüren ohne ständig mit dem Gedanken leben zu müssen das in einem der Koffer doch eine Bombe stecken könnte. Also wird auf Kosten der Freiheit, Sicherheit geschaffen, indem in die Privatsphäre der Reisenden eingegriffen wird. Sei es die Durchleuchtung des Koffers (Röntgen oder per Hand) oder das intime Abtasten des Körpers. Gewisse Grenzen auf Kosten der Freiheit sollten dennoch eingehalten werden. So möchte ich nicht, das jedes meiner Telefonate aus Sicherheitsgründen mitgehört und vor allem garnicht erst aufgezeichnet wird, sobald ein potenzielles Risiko besteht. Das Problem liegt in vielen Gründen und kann nie ausgeglichen und zum Wohle aller Bürger sein.

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  2. Freiheit ist auch Vertrauenssache. Doch wem kann man noch (ver)trauen?
    Drago, ich verstehe deine Gedanken, doch glaub mir, das Volk ist nicht dumm und vergisst auch nicht.
    Doch wo kommt unser Veto an, kommt es überhaupt an? Die Kiste dort oben ist zu verfahren, sie stecken
    alle unter einer Decke und handeln schon lange *volklos*. Und ich glaube, da hilft auch keine Wahl, was soll schon nach kommen? Und die, die nachkommen, sie werden dann auch nur Marionetten von ganz anderen Drahtziehern sein... Ich, als kleine Nummer im Volk, ich werde langsam mutlos, den Nachrichten überdrüssig, weil nicht mal die Hälfte stimmt... nenn es politikmüde oder nur wütig, keine Ahnung....

    LG; Edith

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